Zukunftsstadt-Projekt „Elbe-Pools“ lässt euch in der Elbe baden!

In der Elbe plantschen und Spaß haben? Für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner Dresdens ist dies kaum vorstellbar. Das Zukunftsstadt-Projekt „Elbe-Pools“ möchte den Fluss zu einem Badeerlebnis machen.

Die Badekultur in der Elbe neu beleben

Sophia Littkopf und Michaela Ziegenbalg haben eine außergewöhnliche Idee: Sie möchten die Badekultur in der Elbe etablieren. Es gibt keinen Grund, schon bei dem Gedanken die Nase zu rümpfen. Denn das Tummeln im kühlen Nass ist nicht verboten. Das unterstreichen auch die Messergebnisse der letzten Jahre. Die Wasserqualität steigt kontinuierlich, bis 2027 soll sie sogar vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie als „gut“ befunden werden – wenn der Fluss die europaweit gültigen Vorgaben dann hoffentlich erfüllt. Bis dahin könnte das Projekt „Elbe-Pools“ vielleicht schon sehr konkrete Formen angenommen haben.

Bis zur Realisierung ihre großen Vision verfolgen Sophia Littkopf und Michaela Ziegenbalg realistischere Ziele. Hierzu wurde ihr Projekt in drei Phasen gesplittet. Die erste könnte bei Erfolg im Rahmen von Zukunftsstadt Dresden 2030 in Angriff genommen werden.

Das Projekt H10 aus dem Projektkatalog von der Zukunftskonferenz 2017.
Das Projekt H10 aus dem Projektkatalog von der Zukunftskonferenz 2017.

Zweifelsohne ist schon die erste Phase ambitioniert. Denn Sophia und Michaela sehen die sogenannten „Dresdner Badetage“ vor, die anfänglich drei Wochen im Jahr stattfinden sollen. An diesen sollen sich Interessierte beispielsweise große Traktorreifen ausleihen, mit denen sie die Elbe hinabgleiten. Geplant ist auch eine Modenschau mit smarter Bademode, die direkt am Körper über die aktuelle Wasserqualität informiert. Ferner dürfen Besucher in smarten Liegestühlen Platz nehmen. Diese wiederum stellen visuell dar, ob der bzw. die Liegende nicht besser einen schattigen Platz aufsuchen sollte. Gesundheitliche Aspekte spielen stets eine Rolle.

Die beiden Organisatorinnen wollen, sofern dies möglich ist, an das bereits etablierte und jährlich stattfindende Elbeschwimmen „andocken“. In diesem Rahmen könnte man dem Publikum behutsam näherbringen, dass die Elbe sehr wohl als Badelandschaft geeignet ist. Ein abgestecktes und durch Bojen gekennzeichnetes Gebiet in der Elbe soll genutzt werden – für Badespaß, vorzugsweise abseits eines sportlichen Gedankens. Menschen können so die Elbe als Bademöglichkeit kennenlernen, was an heißen Sommertagen gerne in Anspruch genommen werden dürfte.

Ein Blick in die Zukunft

Zwar sind Phase 2 und 3 noch Zukunftsmusik, das Duo denkt allerdings schon weiter. So könnte später, vermutlich in einigen Jahren, eine semipermeable Membran als Teil einer mobilen Pool-Konstruktion direkt in der Elbe installiert werden. Diese bremst potentiell gefährliche Objekte im Wasser ab und schützt die schwimmenden Menschen, die so nicht mit einer zu starken Strömung konfrontiert werden. Es handelt sich also um eine Art Schutzraum für Groß und Klein, eine Sommer-Plansch-Bademöglichkeit, die sogar an mehreren Orten und vor allem flexibel platziert werden könnte. Ein solcher Elbe-Pool wäre sogar ein potentielles Tauchbecken oder in kalten Monaten Teil einer Winter- beziehungsweise Fluss-Sauna. Wichtig sind den Initiatoren die vielfältige, dauerhafte Verwendung und die Adaptierbarkeit. Im besten Fall lässt sich das Konzept auch auf andere Städte übertragen.

Das Projekt Elbe-Pools existiert aktuell nur auf dem Papier. Noch?!
Das Projekt Elbe-Pools existiert aktuell nur auf dem Papier. Noch?!

Wie lässt sich das alles noch toppen? Mit Phase 3! In der wird der seit 2015 existierende Entwurf, das Ostragehege in einen Ostra-See zu verwandeln, aufgegriffen. Eine Transformation zu einem öffentlich zugänglichen Gewässer, in dem ganzjährig gebadet werden kann? Wieso nicht?

Mit etwas Glück wird aus „Elbe-Pools“ ein Reallabor

Sophia Littkopf betont: „Wir sind uns natürlich bewusst darüber, dass das ein sehr langfristiges Projekt ist, allein weil schon Phase 3 viele Jahre für die Umsetzung benötigen würde.“ Sie und ihre Mitstreiterin seien keine Ingenieure, sondern überzeugte Bürger, die „ihren“ Fluss nicht nur als Natur- sondern auch als Lebensereignis wahrnehmen wollen.

Aktuell führen Sophia und Michaela mit potentiellen Partnern Gespräche. Sie hoffen auf Kooperationen mit der Fachhochschule Dresden, der TU-Dresden oder der Dresdner Bäder GmbH.

Jetzt aber geht’s um die erste Phase und die Chance auf eine finanzielle Unterstützung sowie Erprobung der Idee in einem Reallabor. Mit etwas Glück wird mit „Elbe-Pools“ der Grundstein für ein neues Badevergnügen in der Elbe gelegt? Es bleibt spannend!

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